Mitarbeiter auf dem Gleis

Referenzprojekte:
Unser Einsatz am Gleis

GBS im Alltagseinsatz - erhalten Sie hier einen Einblick in die von der Gautsch Bahnservice GmbH betreuten Gleisbauprojekte und informieren Sie sich über konkrete Dienstleistungen rund um die Sicherung von Gleisbaustellen. Eine genaue Beschreibung der einzelnen Projekte gibt Auskunft über die jeweiligen Sicherheitsanforderungen und die genaue Umsetzung der Sicherungsmaßnahmen.

Sicherung beim Neubau des ESTW München-Pasing

Für Bayerns viertgrößten Bahnhof München-Pasing, mit 1.200 Zugfahrten der wichtigste Verkehrsknotenpunkt Münchens, wurde beginnend 2007 eines der modernsten elektronischen Stellwerke Deutschlands mit drei Unterzentralen gebaut und mit Signal-, Weichen- und Kommunikationstechnik ausgestattet. Das neue Stellwerk steuert und überwacht seit Ende 2011 über 400 Signale und 230 Weichen, wobei die Nacharbeiten im Bereich der Gleissicherung bis 2013 andauerten.

Aus Sicht der Gleissicherung ist der Neubau des ESTW München-Pasing eines der größten Projekte im deutschsprachigen Raum der letzten Jahre. Aufgrund der Durchführung der Arbeiten an einem neuralgischen Punkt, dem meist-frequentierten Bahnhof Münchens, auch eines der Projekte mit dem höchsten Anspruch an Zuverlässigkeit und Qualität des Sicherungspersonals. In einer starken Arbeitsgemeinschaft wurden die Arbeiten zur vollsten Zufriedenheit des Kunden DB Projektbau GmbH erbracht.

Insgesamt wurden Sicherungsleistungen im Wert von mehr als zehn Mio. Euro erbracht, wobei der Anteil der Leistung der Gautsch Bahnservice GmbH hier ca. zwei Mio. Euro beträgt. Neben der durchgehend dichten Zugfolge und der Komplexität des Bahnhofs bestand eine besondere Herausforderung der Sicherungsleistung darin, dass rund 30 Signale erst kurz vor und während der Inbetriebnahme aufgestellt werden konnten. Hierdurch entstanden kurzfristige, extreme Personalbedarfsspitzen bis über 100 Personen pro Tag.

Komplex ESTW / Ertüchtigung Knoten Roßlau-Dessau

Die Baumaßnahme „Komplex ESTW / Ertüchtigung Knoten Roßlau-Dessau“ am im Regionalbereich Südost der DB Netz AG liegenden Knoten Roßlau-Dessau umfasste den Umbau des gesamten Bahnhofsbereiches mit Stellwerkstechnik, Gleis- und Oberleitungsanlagen sowie die Umrüstung der zweigleisigen Strecke Wolfen-Dessau mit allen zugehörigen Bahnübergängen von mechanischer Gleisstell- auf ESTW-Technik. Planmäßig wurden alle Maßnahmen im Umbauzeitraum 2009 bis 2012 durchgeführt. Auf Grund von Restarbeiten und Unwetterbeseitigungsmaßnahmen wurde die Sicherungsleistung für diese Baumaßnahme jedoch erst im Juli 2014 beendet.

Für die Durchführung der Sicherungsleistungen fand sich eine Arbeitsgemeinschaft mit drei Mitgliedern, welche unter höchsten Anforderungen an die Qualität der Sicherungsleistungen die Maßnahme mit großem Erfolg sicherungstechnisch betreute. Eine kontinuierliche Besetzung von sechs Bahnübergängen über ein Jahr hinweg, Personalbedarfsspitzen bis zu 60 Personen und ein hoher Bedarf an hochqualifiziertem Sicherungspersonal (Arbeitszugführer, Schaltantragsteller, etc.) waren nur ein Teil der Herausforderung, welche die Arbeitsgemeinschaft hier zu leisten hatte.

Im Rahmen der Ertüchtigung des Knotens Roßlau-Dessau zeigte die Gautsch Bahnservice GmbH ihre hohe Flexibilität. Als technische Geschäftsführung oblag uns von der Planung der einzusetzenden Sicherungsmitarbeiter über die Erstellung der Sicherungspläne und Sicherstellung der Verfügbarkeit von Personal und Material für die bauaffinen Dienste, Winterdienst und Technikleistungen, das gesamte planerische Spektrum. Gleichzeitig leistete die Gautsch Bahnservice GmbH von der mit über sechs Mio. Euro bewerteten Gesamtleistung knapp 50 Prozent selbst, auch weil der hohe Qualifizierungsgrad unserer Mitarbeiter*innen und die Verfügbarkeit von Signal- und Absperrtechnik diese Eigenleistung ermöglichten.

Schwertransportsicherung

Der Schwertransport wartet auf die Freigabe zur Überquerung eines Bahnüberganges. Juli 2013

Der Schwertransport überquert einen Bahnübergang bei Halle unter großer Anteilnahme der Bevölkerung. Juli 2013

Die Gautsch Bahnservice GmbH führt nicht nur Sicherungsleistungen für Baustellen der DB AG durch. In Zusammenarbeit mit einem bei der DB AG zugelassenen Ingenieurbüro begleiten wir als zuverlässiger Partner deutschlandweit seit vielen Jahren auch Schwertransporte mit eisenbahnrelevanten Berührungen.

Schwertransporte auf Straßen erfordern eine lange Planungszeit mit Blick auf Ablauf, Strecken und Machbarkeit. Oft müssen im Zuge eines Schwertransportes zudem Bahnübergänge oder Anlagen der DB AG sowie anderer Eisenbahninfrastrukturunternehmen gekreuzt werden. Die Überfahrt eines Bahnüberganges wird zeitlich exakt über eine Betriebsanweisung (Betra) geregelt, um die Sicherheit der Arbeitskräfte vor Gefahren aus dem Eisenbahnbetrieb zu gewährleisten. Ferner müssen gegebenenfalls Oberleitungsanlagen abgeschaltet und geerdet werden. Bei hohen Schwertransporten sind die Oberleitungsanlagen mitunter sogar anzuheben oder abzusenken.

Die Gautsch Bahnservice GmbH unterstützt mit ihrem Partner Schwertransporte durchführende Unternehmen bei den umfangreichen Vorbereitungs- und Nacharbeiten sowie bei der Realisierung solcher Herausforderungen. Wir engagieren uns in diesen Projekten mit der Gestellung von Sicherungspersonal (SIPO / SAKRA), Bahnerdern und Schaltantragstellern sowie der Bereitstellung von SH2-Signalen (Schutzhaltsignale) und Schlepperden zur Erdung der Schwertransporte.

2013 begleitete die Gautsch Bahnservice GmbH den Transport eines der größten Trafos von Aken nach Halle. Dies war eines unserer umfangreichsten Projekte dieser Art. Der Schwertransport hatte auf seinem Weg drei Bahnübergänge zu kreuzen, an denen sowohl die Arbeitskräfte vor den Gefahren aus dem Eisenbahnbetrieb abgesichert als auch die Oberleitungsanlagen abgeschaltet und geerdet werden mussten.

Sicherung der Baumaßnahme Neufahrner Nordkurve

Die Baumaßnahme „Neufahrner Nordkurve“ war eines von drei Teilprojekten des „Erdinger Ringschlusses“, einem umfangreichen, gemeinsamen Mobilitätsprojekt der DB AG und des Freistaats Bayern, welches die Schienenanbindung des Flughafens München verbessert. In vier Jahren Bauzeit – von 2014 bis 2018 (mit Nacharbeiten bis 2019) – und mit einer Gesamtinvestitionssumme von 91 Mio. Euro wurde der Neubau einer zweigleisigen, elektrifizierten Strecke über 2,3 Kilometer realisiert. Diese verbindet die Strecken München-Regensburg und Neufahrn-München Flughafen. Die Komplexität und ingenieurtechnische Herausforderung dieses Projekts zeigte sich insbesondere darin, dass etwa die Hälfte der Strecke auf Brücken, Kreuzungs- und Rampenbauwerken verläuft – unter anderem auf einer 184 Meter langen Stahlbrücke über die sechsspurige A94. Notwendig war außerdem der Bau eines neuen elektronischen Stellwerks, welches acht Weichen und 36 Signale überwacht. Es wurden insgesamt 8,3 Kilometer Gleise und 57 Kilometer Kabel verlegt, 11.000 Tonnen Schotter und 6.700 Schwellen eingebracht. Um den Zeitplan des Projektes einzuhalten, waren im Sommer vor der feierlichen Eröffnung der Strecke mit dem Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, dem bayerischen Verkehrsminister Dr. Hans Reichart und dem Bahn-Vorstand Ronald Pofalla allein mindestens 50 Arbeiter im 24-Stunden-Betrieb im Einsatz.

Die Gautsch Bahnservice GmbH hatte zusammen mit einem Partner den Zuschlag für die Sicherungsmaßnahmen dieses bedeutenden Projekts erhalten. Unsere Mitarbeiter*innen waren dafür von November 2014 bis August 2019 mit nahezu allen Qualifikationen vor Ort: Sicherungsposten und –aufsichtskräfte, Helfer im Bahnbetrieb, Bahnerdungsberechtigte, Schaltantragsteller und Bahnübergangsposten. Aber auch unsere Sicherungstechnik kam umfassend zum Einsatz: Feste Absperrung, ATWS-Anlagen sowie SH2- und Lf-Signalisierungen. Die Sicherungsarge, deren Gesamtumsatz sich auf ca. 2,14 Mio. Euro belief, wurde von uns kaufmännisch geführt, was angesichts eines enormen Nachtragsvolumens eine aufwendige Aufgabe darstellte.